Verhaltenstherapie
Unter VERHALTENSTHERAPIE ist
eine moderne psychotherapeutische Grundorientierung zu verstehen, die seit
Jahrzehnten ihren festen Platz in der psychosozialen und psychotherapeutischen
Versorgung hat.
Wie kaum ein anderes
psychotherapeutisches Verfahren hat sie in den vergangenen Jahren ihr
theoretisches und methodisches Spektrum erweitert und bietet sich dadurch zur
ambulanten und stationären Behandlung für PatientInnen mit sehr
unterschiedlichen psychischen Störungen an. Sie integriert ein Bündel von
Theorien der wissenschaftlichen Psychologie und ihrer Nachbardisziplinen. Sowohl
die theoretischen Konzepte der Verhaltenstherapie als auch deren therapeutische
Methoden entstammen weitgehend der psychologischen
Forschung. Sie sind dort
wissenschaftlich überprüft bzw. sie lassen sich so transparent darstellen, daß
sie der fachwissenschaftlichen Prüfung zugänglich sind.
Unverzichtbar ist, daß Sie
eine gute
Beziehung mit
dem Therapeuten herstellen können. Das heißt, Sie sollten nach einigen Sitzungen
eine warmherzige Atmosphäre spüren und den Eindruck gewinnen, daß der Therapeut
sich wirklich mit Ihrer Thematik einfühlsam beschäftigen kann. Sie sollten
Sicherheit gewinnen, daß Sie in der Therapie vom Therapeuten akzeptiert werden -
auch, wenn Sie selbst alles für absurd, skurril und unverständlich empfinden
mögen.
In der Verhaltenstherapie
geht man - bezüglich Ihrer Beschwerden - von folgenden Grundannahmen aus:
- Ihr alltägliches Verhalten,
Erleben und Ihre Wahrnehmung haben
Sie sich irgendwann einmal angeeignet. Es wurde von Ihnen gelernt und kann
dementsprechend auch wieder verändert werden. Ihr problematisches Verhalten
unterliegt dabei den gleichen Lernbedingungen wie Ihr sogenanntes "normales"
Verhalten.
- Ihr Leiden wird aktuell,
d.h. im Hier und Jetzt, beschrieben, erklärt und schließlich auch verändert.
- Dabei werden Sie als aktiv
handelnd betrachtet - auch dort, wo Sie vielleicht glauben, daß Sie eigentlich
nichts Besonderes tun. Denn Sie handeln gemäß Ihrer eigenen Überzeugungen, die
Ihnen möglicherweise nicht immer klar bewußt sind.
- Die Verhaltenstherapie
verfolgt das Ziel, Ihre Fähigkeit
zur Selbststeuerung in
den Mittelpunkt therapeutischer Bemühungen zu stellen. Ihre Probleme werden
immer im Hier und Jetzt, das
heißt aktualitätsbezogen, erklärt. Die Gründe für die Aufrechterhaltung dieser
Probleme werden im Heute der Gegenwart gesucht, Erfahrungen aus Ihrer
Vergangenheit, werden einbezogen und besprochen - aber stets unter der
Perspektive, wie sich dies denn heute auf Sie auswirkt. Daraus ergeben sich für
Sie auch die therapeutischen Ansatzpunkte in Ihrer Gegenwart und Ihrer
persönlichen sozialen Umgebung.
- Verhaltenstherapie
ist versteh- und durchschaubar (transparent).
Sie können die einzelnen Schritte des therapeutischen Ablaufs stets genau
nachvollziehen. Das verständliche Erklären aller Aspekte des therapeutischen
Vorgehens ist Bestandteil der Therapie. Und besteht im Therapieprozeß einmal
Unklarheit: fragen Sie Ihren Therapeuten. Der erklärt Ihnen gerne, was Sie
wissen möchten. Dadurch können die gemeinsam beschlossenen Maßnahmen von Ihnen
auch wirklich akzeptiert werden und eventuellen Rückfällen wird vorgebeugt.